Wenn wir uns heute im Stadtbild umschauen, können wir die Entwicklung von Radwegen seit Mitte des letzten Jahrhunderts live erleben. Das ist quasi das Erbe, mit dem die Radfahrer hier klarkommen müssen. Da gibt es schmale Radwege von 60cm aus den Hochphasen der autogerechten Stadt, abenteuerliche Verschenkungen, auch breitere Hochbordradwege, jedoch oft in keinem guten Zustand, Schutzstreifen aus den 0er Jahren, als propagiert wurde „alle Radfahrer auf die Straße“ und neuerdings kommt man wieder zurück zu Bordsteinradwegen, aber an Kreuzungen sollen doch wieder alle auf die Fahrbahn und Schutz gibt es nur durch Markierungen.
Die Zeiten haben sich aber gewandelt. Wir haben nicht nur allgemein mehr Verkehr, auch mehr Autoverkehr, sondern auch viel mehr Radverkehr als zur Zeit als diese Radwege gebaut wurden. Dieses Missverhältnis steht im krassen Gegensatz zum gesellschaftlichen Wert des Radfahrens. Wir sehen zwar heute Bemühungen seitens der Stadtverwaltung diese faktische Benachteiligung in Zukunft nicht noch schlimmer zu machen. Allerdings vermissen wir heute die klare Entschiedenheit, sich in Richtung einer echten Fahrradstadt weiter zu entwickeln. Die aktuelle Entwicklung ist viel zu langsam. Wenn man dieses Tempo in die Zukunft weiterdenkt, hat man vielleicht 2050 eine ganz annehmbare Infrastruktur. Daher möchten wir mit unserer Initiative der Stadt auf den großen Sprung helfen.
Es fehlt ein Plan mit klaren Zielen und Zeitvorgaben, der die Bedürfnisse des Radverkehrs ganz selbstverständlich ernst nimmt und aus Radfahrersicht, nah an den Bürgerinnen und Bürgern gedacht ist. Es fehlt auch der politische Rückhalt, so etwas wirksam voranzutreiben und zu finanzieren.
Radverkehr lässt die Stadt zusammenwachsen, wie man in Kopenhagen und den Niederlanden erleben kann, das ist eine Riesenchance. Hinzu kommt: Ein ambitionierter Ausbau der Fahrradinfrastruktur ist das beste Mittel gegen Stau. Jedes Fahrrad ersetzt im Pendelverkehr ein Auto, profitieren tun also auch die Menschen die wirklich auf ein Auto angewiesen sind.
Unser Ziel ist: Wir wollen den Radverkehr spürbar voran bringen und, dass mehr und bessere Radinfrastruktur gebaut wird. Wir wollen damit auch ein faires Miteinander im Straßenverkehr fördern und weniger Stress für alle. Dafür werden wir ein Bürgerbegehren bei der Stadt einreichen und Unterschriften sammeln.
Wir haben die Ziele heute der Presse vorgestellt.
Zunächst lassen wir die Ziele rechtlich prüfen, damit sie nicht aus formalen Gründen abgelehnt werden können. Ist dies abgeschlossen, werden wir einen Termin für die Unterschriftensammlung festlegen.
Möchtest Du Dich auch für besseren Radverkehr in Braunschweig einsetzen?
Dann unterstütze uns! Komm zu unserem Plenum.
Eine super gute Aktion! Wenn ich zeitlich kann würde ich euch gern unterstützen.
Liebe Grüße
Corinna Michalke
Mir ist gerade in den letzetn Tagen wiedermal was aufgefallen, an der Hamburger Straße stadteinwärts gesehen sind links benutzungsplichtige Radwege angeordnet, obwohl beide Seiten Radwege haben. Die beschilderung ist mit VZ241 oder VZ237 schon vor vielen Jahren geschehen. Die derzeitige Verwaltungsvorschrift zur StVO sieht diese Art benutzungspflichtige Radwege links innerorts gar nicht mehr vor (“linke Radwege sollen grundsätzlich nicht angeordnet werden”).
Des weiteren ist die Beschilderung auch unvollständig, d.h. z.B. an der Rheingoldstraße sowie an der Autobahnauffahrt endet der linke Radweg. Am Ringgleis beim ehemaligen Pressehaus wiederum hat man das Verkehrsschild mit VZ241 neu hingestellt und vor die Einmündung gepflanzt, was gemäß Verwaltungsvorschrift auch nicht sein soll. Es macht auch gar keinen Sinn, denn Radfahrer die aus der neuen Einmündung der neuen Geschäftszeile kommen, würden garnicht sehen, dass die da links fahren dürften. Des Weiteren fehlen an dieser Einmündung in die Hamburger Straße Zusatzschilder, dass Radverkehr in beiden Richtungen zu erwarten ist.
Sowas ähnliches ist auch am Heinrich-Büssing-Ring in Richtung Hauptbahnhof, links am Ringcenter ein VZ241, an der Böcklerstraße in linker Richtung keines, aber an der Einmündung von der Wolfenbütteler zwei Pfeile, die Gegenrichtung anzeigen.
Dazu meine ich neu gesehen zu haben, an der Böcklerstraße rechts Richtung HBF ein VZ241 am Ampelmast vor der Fahrbahn, welches Radfahrer aus der Böcklerstraße garnicht sehen können.
An vielen linksseitigen Ampeln fehlen bei Linksfreigaben auch korrekte Streuscheiben oder Fahrradampeln. Fußgängerampeln gelten nach StVO §37 (2) Absatz 6 seit 2017 nicht mehr für Radfahrer.
An von der Ebertallee in Richtung Kastanienallee zielt die neu gemachte Radverkehrsführung auf den Gehweg.
Ich bin der Meinung, dass man in Braunschweig alle Anordnungen und somit Schilder, Markierungen, Pfeile, Piktogramme, mal komplett durchforsten und überarbeiten muss, den aktuellen Vorschriften anpassen sollte. Das was zur Zeit hier ist, ist ne chaotische Mischung zwischen Radverkehrsanlagen nach Vorschriften aus dem letzten Jahrhundert und neu gebauten bzw. geänderten Radverkehrsanlagen, wo man nicht immer geprüft hat, ob diese korrekt und sinnvoll ausgeführt sind.
Das Gleiche gilt natürlich auch für Breite und Zustand bei Gegenrichtungsradverkehr und angeordneter Benutzungspflicht.
Es macht im Bürgerpark gar keinen Sinn, wenn alle Zuwege mit einer Ausnahme VZ240 haben, nur ein Weg am Friedrich-Kreiß-Weg VZ237, komme ich vom Stadtbad gilt 240, will ich denselben Weg von der Wolfenbütteler kommend befahren sehe ich VZ237.
Quellen:
http://www.verwaltungsvorschriften-im-internet.de/bsvwvbund_26012001_S3236420014.htm
https://www.gesetze-im-internet.de/stvo_2013/__37.html
Herzlichst, euer alter Meckerkopp
Korrektur: bei VZ 237 im Bürgerpark am Friedrich-Kreiß-Weg ist VZ 239 “Fußgänger” gemeint, dieses im ganzen Park einzige Schild widerspricht sich mit der übrigen Beschilderung VZ 240 an allen anderen Einfahrmöglichkeiten in den Park.
– danke fürs Freischalten –
Inzwischen hat man an der Böcklerstraße die VZ241 an eine sinnvolle Position gehängt, jedoch ist laut Verwaltungsvorschrift StVO die Anordnung linksseitiger Radwege (Benutzungsplicht) innerorts grundsätzlich nicht zulässig. Die Ampel dann links in Richtung Bürgerpark hat nur Fußgängerpiktogramme, ist demnach nach aktueller StVO für Radfahrer ungültig, andere Ampeln nicht einsehbar. Ich glaube fast, dass sich das Fachpersonal in der Verwaltung, bzw. die ausführenden Gewerke immernoch nicht über die ganzen Regularien und die gesamte Radverkerhsführung im Klaren sind. Und das ist auch kein Einzelfall, in ganz Braunschweig warten solche Fehlleistungen auf korrekte Änderung im Sinne der Vorschriften und Verordnungen.
Gut: An der Einmündung vom Heinrich-Büssing-Hof nach Jahrzehnten VZ205 mit Zusatzzeichen. Da sind auch schon mal Unfälle passiert.
Ach, noch ne Kleinigkeit:
Dooring rechtseitig wie im Bild sehe ich nicht als großes Problem an, denn die meisten Autos werden nur vom Fahrer besetzt, der links aussteigt. Der Abstand zwischen Beifahrertür und Radfahrer ist auch bei korrekter Fahrweise am rechten Rand des Radweges auch kein Problem.
Vielmehr sind Radfahrstreifen und Schutzstreifen auf der Fahrbahn, sowie Fahrbahnradeln ein Problem, wo die Parkflächen rechts davon angeordnet sind, deshalb sollte man endlich aufhören richtige Radwege zu entfernen auf Radfahrstreifen umzubauen.
So Situationen wie in der Leonhardstraße oder Museumsstraße sind ganz schlimm, man weiß nie ob die Autofahrer beim Ausparken und Aussteigen auch brav den Schulterblick machen.
Ich weiß, da hat mal ein ganz kluger, ungefähr 40 Jahre alter Interessenverband für Radfahrer jahrzehntelang was anders behauptet, von wegen Radfahren auf der Fahrbahn sei sicherer und so, danke auch dafür, dass seit dem die Probleme immer mehr werden. Auch so Sachen wie “toter “Winkel” oder zugestelle Radfahrstreifen vor der Fahrradampel gibts im Prinzip bei alten Radverkehrsanlagen an Kreuzungen in BS auch nicht.
Dooring rechts ist ein Problem.
https://www.news38.de/salzgitter/article227436017/Salzgitter-Junge-kracht-in-offene-Beifahrertuer-Auto-faehrt-weiter.html
Deswegen sieht die ERA auch 75cm Sicherheitsabstand zu Längsparkständen vor, am stark genutzten Ring ist das besonders wichtig.
Bei Schutz- und Radfahrstreifen sind auch Abstände vorgesehen (Schutzstreifen 25-50cm, Radfahrstreifen 50-75cm zu parkenden Autos), die die Stadt leider nicht darstellt. Obwohl es einen Ratsbeschluss zur Einhaltung der ERA gibt.
Tja, nun wird gerade der Weg zwischen Borsigstraße udn Lindenbergallee nach Jahrzehnten des Verfalls zum Ringgleisweg umgewandelt, samiert und gesperrt. Leider wurde keine Umleitung ausgeschildert, als ortskundiger Radfahrer habe ich keine Probleme damit, aber andere sind schon recht enttäuscht über das Fehlen von Umleitungshinweisen, da man ja immerhin rund einen Kilometer die Schwartzkopffstraße rauf bis zum Siechenholzweg fahren muss, diesen erstmal als Umleitungsroute überhaupt erkennen muss. In der Gegenrichtung das Gleiche, man fährt die Lindenbergallee erstmal paar 100m umsonst runter, um dann vor der Sperre zu stehen, wieder hoch zu strampeln und dann vielleicht die Zufahrt zum Siechenholzweg übersieht, diesen Weg nicht als Parallelweg erkennt.
Wohin gehst bzw. fährst Du, oh von OB Werner Steffens vor 20 Jahren ausgerufene Fahrradstadt Braunschweig? Solche alltäglichen Probleme sind für eine fahrradfreundliche Stadt durchaus nicht gerade schön und weren von mir beim nächsten Fahrradklimatest sicherlich in Erinnerung gerufen, genauso wie das Entfernen von Radwegen und Ampeln über den Altewiekring in einer eher schwer einsehbaren Kurve.
Auch zwei Wochen nach Beginn der Bauarbeiten am Lokpark keine Umleitungstrecke beschildert. Tolle “Fahrradstadt” in der “Verkehrskompetenzregion”.