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Pressemitteilung: Rad- und Mobilitätsverbände präsentieren Entwurf für Veloroutennetz

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Das Radverkehrsnetz soll richtig gut werden – und dafür ist ein groß angelegter, kontinuierlicher Ausbau in diesem Jahrzehnt nötig.

Die Braunschweiger Rad- und Mobilitätsverbände ADFC, braunschweiger forum, Initiative Fahrradstadt, MoVeBS, BI Radweg jetzt – Völkenrode, und VCD haben nun einen Entwurf für das geplante Braunschweiger Veloroutennetz ausgearbeitet und wollen mit ihren Ideen die öffentliche Diskussion über das Radverkehrsnetz der Zukunft eröffnen. Im Ratsbeschluss zum Radentscheid vom 14.7.2020 wurde dafür der Grundstein gelegt.

“Unser Konzept enthält konkrete Vorschläge, wo die neuen Velorouten verlaufen könnten und wie Velorouten benutzerfreundlich und einladend zu gestalten sind”, erklärt Lars Christian Lund, ein Sprecher der Initiative Fahrradstadt Braunschweig.

Für die Schaffung einer ansprechenden, nutzerfreundlichen Infrastruktur sollen Velorouten entstehen

Sinn und Zweck von Velorouten ist es, für Wege durch die Stadt ein durchgehend hohes Komfort- und Qualitätsniveau zu schaffen, auf das man sich sorglos verlassen kann. Im Ziele- und Maßnahmenkatalog des Ratsbeschlusses ist unter Maßnahme 3 weiter ausgeführt:  “Velorouten werden (…) definiert als besonders komfortabel ausgebaute, für alle Altersgruppen sicher befahrbare, nummerierte, ausgeschilderte und durchgehende Routen für den Alltagsradverkehr.”

Zwar ist am Ende die Wahl des Verkehrsmittels immer eine individuelle Entscheidung. Studien zeigen jedoch, dass etwa zwei Drittel der Menschen Wege per Rad zurücklegen würden – der weit überwiegende Teil aber nur dann, wenn die Infrastruktur stimmt.

Entwurf für ein Zielnetz.
Diese Verbindungen sollten geschaffen werden.
Quellenangabe: “Leonhard Pröttel, Lars Christian Lund, Dr. Jens Schütte”

Vorschlag beinhaltet 12 Velorouten und 3 Veloringe

„Wir schlagen ein Netz aus 12 strahlenförmigen Velorouten in die Innenstadt und 3 Veloringen vor, welche bequemes Vorankommen für alle Einwohner Braunschweigs auf allen wichtigen Hauptachsen garantieren. 12 Routen deshalb, weil es gut auf Braunschweig passt und man sich dann wie auf einem Ziffernblatt orientieren kann”, führt Lund aus. Einige Routen führen entlang von Hauptstraßen, wo es viele Einwohner und urbane Nutzungen gibt. Andere führen durch Parks oder kleine Ortschaften. „Es wäre kontraproduktiv, den Radverkehr auf umwegige Alternativrouten zu verdrängen, die man nur per Ausschilderung findet. Intuitive, bereits bekannte Routen sind wichtig“, ergänzt Lund. Stadtteilverbindungen sollen die lokale Erschließung sicherstellen.

Velorouten sollen auch Kindern das Radfahren ermöglichen

Wichtige Zielgruppe: Kinder und Familien auf ihren alltäglichen Wegen. Bildquelle: “Foto: Leonhard Pröttel”

„Zudem haben wir einen Vorschlag, wie Velorouten gestaltet werden können.”, erläutert Leonhard Pröttel, Architekt und Planer bei MoVeBs. “Unser Fokus liegt darauf, die Velorouten für breite Nutzergruppen attraktiv zu machen, auch für Familien und Kinder. Sind die Velorouten für Kinder sicher genug, werden auch alle anderen dort fahren können. Konflikte zwischen AutofahrerInnen, RadfahrerInnen und FußgängerInnen müssen verhindert werden, damit alle gut und sicher an ihr Ziel kommen. “ ergänzt Pröttel. „Auf Velorouten soll jeder und jede in seinem oder ihrem Tempo unterwegs sein können. Überholen oder Nebeneinanderfahren soll möglich sein, auf stark nachgefragten Strecken auch beides gleichzeitig.“, so Pröttel. „Die Infrastruktur muss für Schulkinder so sicher sein, dass die Eltern sie nicht mehr aus Sorge vor Unfällen mit dem Auto zur Schule bringen“, meint Dr. Arndt Gutzeit vom braunschweiger forum.

„Velorouten sollen allen ein sicheres und schnelles Vorankommen in der Stadt ermöglichen. Zeitverluste durch Anhalten und Warten sollen minimiert werden”, erklärt Dr. Jens Schütte, Leiter des Arbeitskreises Verkehr beim ADFC. „Auf vielen Strecken der zukünftigen Velorouten ist Radfahren heute alles andere als angenehm. Das soll so nicht bleiben. Diese Strecken werden mit dem von der Stadt beschlossenen Neu- und Ausbau von 35 km komfortablen, breiten Radwegen umgebaut. Fahrradstraßen werden so gestaltet, dass Kfz-Durchgangsverkehr unterbunden wird. Bei der Routenwahl ist darauf zu achten, dass für den Radverkehr direkte, umwegfreie Verbindungen geschaffen werden. Wir schaffen ein super Angebot – gerade für Pendler”, so Schütte.

Initiativen und Verbände übergeben Entwurf an die Stadt

Die Stadt hat sich mit dem Ratsbeschluss „Radverkehr in Braunschweig“ dazu verpflichtet, bis 2030 insgesamt 29 Maßnahmen umzusetzen. Bis Mitte 2023 sollen Vorarbeiten wie die Netzplanung abgeschlossen sein. Die Initiativen und Verbände möchten der Verwaltung mit diesem Entwurf zuarbeiten, damit der “große Wurf” gelingt. „Wir wissen, dass die Stadt zur Umsetzung mehr Personal braucht, als aktuell für den Radverkehr zur Verfügung steht. Hier muss die Verwaltung gestärkt werden, damit sie ihren Aufgaben gerecht werden kann. Bis dahin wollen wir die Lücke klein halten und gehen mit diesem Vorschlag in Vorleistung“, erklärt Hans-Jürgen Voss, Vorsitzender des Verkehrsclubs VCD.

Die Übergabe des Velorouten-Konzeptes an die Stadtverwaltung erfolgte diesen Montag, am 22. Februar 2021 im Beisein von Herrn Stadtbaurat Leuer.

Grafiken und Fotos zur Verwendung in der Presseberichterstattung

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